Schon jetzt ist erkennbar, dass sich viele gesellschaftliche Bereiche und Fragestellungen mit der Ankunft der vielen Geflüchteten verändern werden.
Kinderbetreuung, schulische Betreuung, Arbeitsmarkt, Erwachsenenbildung und viele weitere staatliche Aufgabenstellungen werden mit neuen Fragen konfrontiert sein und insgesamt zu langsam reagieren oder vor dem Hintergrund des Kostenarguments keine Ressourcen zur Verfügung stellen.
So wird auch der Wohnungsmarkt mit den veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert sein. In Städten wie Köln, Düsseldorf, Münster, Hamburg oder Berlin, in denen jetzt schon kaum bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht, werden die Entwicklungen kaum zu beherrschen sein.
In den Städten des Bergischen Landes, dem Ruhrgebiet und anderen Regionen, deren Wohnungsmärkte nicht so angespannt sind, wird sich die Situation aber relativ rasch verändern. Geflüchtete und Migrant/inn/en werden auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sein.
Auch Geflüchtete und Migrant/inn/en haben ein Recht auf eine Wohnung. Sie sollen nach einer langen und beschwerlichen Flucht oder Migration nicht gezwungen sein, unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern oder Heimen leben zu müssen.
Staatliche Institutionen sind mit dieser Aufgabenstellung momentan überfordert. Fakt ist, dass die Zivilgesellschaft schon viele Aufgaben in der Flüchtlingsbetreuung übernommen hat und sicherlich auch noch weitere übernehmen wird.
Mit Unterstützung durch die Wohnungsgenossenschaft Ölberg eG soll auch in der Elberfelder Nordstadt noch mehr Wohnraum bereitgestellt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Beschaffung von Wohnraum will verstärkt in den nächsten Wochen Immobilieneigentümer/innen der Nordstadt ansprechen und sie davon überzeugen, Wohnraum bzw. leerstehende Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Auch Mieter/innen haben vielleicht das eine oder andere Zimmer frei und können diese untervermieten.
Unsere Initiative will Hilfestellungen geben, Möglichkeiten aufzeigen, wie Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann.
Sie will Wohnraum „einsammeln“ und an Geflüchtete weitervermitteln. Das können einzelne Zimmer sein oder auch ganze Wohnungen.